Kein Glück in der Liebe aus Loyalität

Systemische Verstrickungen (2) - Die Übernahme

Im letzten Artikel habe ich dir erklärt was es mit systemischen Verstrickungen auf sich hat und warum sie der Grund für dein unfreiwilliges Singletum sein können. Ich habe dir bereits die unterbrochene Hinbewegung vorgestellt. Falls du den Artikel noch nicht gelesen hast, kannst du das hier nachholen.

 

Heute geht es um ein weiteres Phänomen, das daran Schuld sein könnte, dass du noch Single bist - die Übernahmen von Bindungsmuster und Lebensweisen, die nicht deine sind.

 

Zum einen können das Glaubenssätze sein, die du angenommen hast.

 

 

  • „Den perfekten Mann gibt es nicht.“
  • „Man muss nehmen, was man kriegt.“
  • „Das Leben ist kein Wunschkonzert.“
  • „Männer sind Arschlöcher.“
  • „Männer wollen nur das eine.“

 

 

 

 

 

Das sind Glaubenssätze, die du entwickelt hast, weil sie dir irgendjemand erzählt hat. Ausgedacht hast du sie dir bestimmt nicht. Es ist aber deine Entscheidung, welcher Theorie du glaubst.

 

Glaubenssätze sind heimtückisch, denn du willst natürlich Recht behalten, auch wenn es dir schadet. Wenn du also solche Glaubenssätze laufen hast, wirst du unbewusst immer wieder Situationen anziehen, die dir bestätigen, dass du Recht hast – Gott sei Dank! Was wäre nun aber, wenn du etwas anderes glauben würdest?

 

Manche Glaubenssätze sind einfach zu lösen, oft reicht die Erkenntnis, dass du einen bestimmten Glaubenssatz hast, um einen AHA-Moment und ein Umdenken auszulösen. Gerade Glaubenssätze, die tief in unserer Familiengeschichte verwurzelt sind, sind schwieriger zu lösen.

 

Es geht dabei um Loyalität und um Zugehörigkeit.

 

Stell dir vor, alle deine Verwandten führen schlechte Beziehungen und erzählen sich gegenseitig, dass das halt normal ist. Das „Gute“ an dieser Tragödie ist, dass es verbindet. Die schlechten Beziehungen sind der gemeinsame Nenner – wer eine schlechte Beziehung hat, gehört dazu, nach dem Motto „So sind wir halt – wir sind alle gleich.“ Wenn du nun daherkommst und daran glaubst, dass es auch anders geht, wirst du möglicherweise zur Buh-Frau.

 

Was kannst du machen:

 

  1. Du machst mit und gehst eine schlechte Beziehung ein.
  2. Du bleibst Single und gibst somit deiner Familie das gute Gefühl, dass sie Recht haben. Deine Stellung im System ist nicht gefährdet, denn du zeigst allen auf „Wir haben Recht, wer auf eine glückliche Beziehung hofft, bleibt allein.“
  3. Du arbeitest an dir und deinen Glaubenssätzen. Löst Verstrickungen mit deiner Familie auf und du findest deinen Traummann. Du stellst die Familie in Frage – du bist dir Erste die es anders macht und hast Erfolg damit.

Aus meiner Sicht ist nur die 3. Möglichkeit eine Option.

 

Unbewusst kann es sein, dass du dich aber nicht traust, diesen Weg zu gehen und lieber bei Option 1 oder 2 bleibst. Du hast Angst, dass du aus dem System fällst, wenn du diesen Film nicht mitspielst, der in deiner Familie läuft. Du hast Angst nicht mehr dazuzugehören, wenn du es anders machst. 

 

Die gute Nachricht: diese Angst ist rational unbegründet.

 

Deine Familie wird dich nicht verstoßen, wenn du glücklich bist. Im schlechtesten Fall wird es ein paar Neider geben, aber das soll nicht dein Problem sein. Im besten Fall wirst du aber zum Vorbild und durchbrichst den Kreislauf und ebnest einen neuen Weg, den ihr und eure Nachkommen gehen könnt.

 

Wenn du in Resonanz gehst mit dem, was ich dir hier erkläre und vermutest, dass du blockierende Glaubenssätze hast oder die Beziehungsmuster deiner Familienmitglieder nachahmst, melde dich gerne bei mir. In meinem Single-Coaching Programm arbeiten wir genau an diesen Themen.

 

 

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